Habe gerade einen interessanten Artikel über schwarze Schwäne in einer weissen Box von Risiko Manager gelesen, der meine Aufmerksamkeit erregt hat!
Bei „
Black Swans in a White Box“ geht es um die Vermeidung extremer Risiken, risikobasierte Investmentstrategien und neuen Quellen der Performance Messung!
Zunehmende Marktpreisrisiken, verbunden mit teils dramatischen Verlusten an den internationalen Finanzmärkten, haben die Sinnhaftigkeit der herkömmlichen Risikomethodologie im Rahmen des Portfoliomanagements zunehmend in Frage gestellt.
Im Mittelpunkt der teilweise kontrovers geführten Diskussionen steht zumeist auch der seit den 90er Jahren quasi zum Standard erhobene Value-at-Risk (VaR) Ansatz, der sich in den Krisen der Vergangenheit häufig als unzureichend oder gar fehlleitend erwiesen hat.
Neuartige Ansätze zur Messung extremer Risiken und darauf aufbauende risikobasierte Methoden der Portfoliooptimierung verzeichneten bisher kaum nachhaltige Erfolge, doch der Durchbruch ist aktuell gelungen.
Das Seminar adressiert die Schwierigkeiten bei der Vermeidung extremer Risiken.
Zudem stehen neue und effiziente Wege der Portfoliooptimierung im Vordergrund, die sich durch Synergien modernster Finanzmarktechnologien begründen und bereits erfolgreich Einzug in Praxis des Asset Management gehalten haben.
Beispiele sind die präzise Quantifizierung extremer Risiken sowie die Transmission von Extremen mittels Asset-Netzwerken und -Graphen.
Damit können neue Ansatzpunkte für Performancequellen und modernes Risikomanagement realisiert werden.
Das Seminar richtet sich an Mitarbeiter des Risiko Managements, des Risiko Controllings sowie des Asset Managements.
Gebühr: 599 EUR zzgl. MwSt. pro Person.
In der Tat hält Nassim Taleb nicht viel vom VaR oder Value-at-Risk und erklärt
hier auch warum!
Seine erste Regel (Do not venture in markets and products you do not understand) ähnelt denn auch Warren Buffett's Vorschlag, sich nur um Investitionen zu kümmern, die man kenne.
Vergangene Erfolge sind kein Garant für zukünftige, meint er in Regel Nr. 2!
Regel 3 - Glauben Sie nur die Hälfte dessen, was Sie lesen, keiner, was Sie hören.
Studieren Sie nie eine Theorie bevor Sie Ihre eigenen Beobachtungen gemacht haben und über die Sinnhaftigkeit nachgedacht haben. Mit anderen Worten Erfahrung ist besser als Theorie.
Regel 4 - Nehmen Sie sich vor Trader in Acht, die Ihnen ein regelmäßiges Einkommen vorgaukeln.
Regel 5 - Die Märkte werden dem Pfad folgen, den höchsten Anzahl der Hedger zu verletzen.
Regel 6 - Lassen Sie niemals einen Tag vergehen, ohne die Veränderungen der Preise aller verfügbaren Handelsinstrumente studiert zu haben. Sie bauen eine instinktive Inferenz, die leistungsfähiger als herkömmliche Statistiken ist.
Regel 7 - Der größte Fehler: dieses Ereignis geschah in meinem Markt nie. Das meiste, das noch nie in einem Markt passiert ist, hat sich in einem anderen schon ereignet.
Regel 8 - Überqueren Sie nie einen Fluss, weil es im Durchschnitt 4 Meter tief ist.
Regel 9 - Lesen Sie jedes Buch von Händlern, die darüber schreibtn, wo sie Geld verloren haben. Lernen Sie von Verlusten!
Ein interessanter Bericht der NZZ zeigt auf, dass Schweizer Kantone in einem internationalen Steuer-Vergleich in der Spitzengruppe sind.
Der Kanton Zug ist für Alleinstehende mit hohem Einkommen besonders attraktiv.(Bild: Keystone / Alessandro della Bella)
Für Gutverdienende ist die Schweiz nach wie vor steuerlich attraktiv: Weltweit zahlen sie nur gerade in Singapur und in Hongkong weniger als etwa im Kanton Zug. Auch Unternehmen liefern dem Fiskus andernorts weit mehr ab.
(sda) Wirtschaftskrise und Löcher in den Staatskassen hin oder her: In einigen Schweizer Kantonen zahlen Topverdiener und Unternehmen so wenig Steuern, dass diese weltweit unter den Top drei rangieren.
17 Kantone geprüft
Diese «Spitzengruppe» bilden Nidwalden, Obwalden, Schwyz und Zug, wie das Konjunkturforschungsinstitut BAK Basel am Donnerstag mitteilte. Es hat für den BAK Taxation Index 2011 insgesamt 17 Kantone unter die Lupe genommen und mit anderen Ländern verglichen.
Eine der Schlussfolgerungen lautet: Neben den klassischen Tiefsteuerkantonen der Zentralschweiz erheben auch Kantone wie Zürich, Bern und Basel-Stadt im internationalen Vergleich tiefe Steuern – obwohl sie im Schweizer Vergleich relativ teuer sind.
Nidwalden für Topverdiener an der Spitze
Besonders wenig Steuern zahlen Alleinstehende mit hohem Einkommen im Kanton Zug: 23,7 Prozent. Das ist weltweit der dritttiefste Wert hinter Singapur mit 11,3 Prozent und Hongkong mit 16,1 Prozent. Am meisten zahlen die Grossverdiener in Belgien. In der Schweiz müssen sie dem Fiskus im Kanton Basel-Landschaft am meisten abliefern.
Unternehmen werden international nur gerade in Hongkong noch weniger zur Kasse geben als im Kanton Nidwalden: In Nidwalden bezahlen sie 10,6 Prozent, in Hongkong 9,7 Prozent.
Genf und Miami
Auch Appenzell-Ausserrhoden, Obwalden, Schwyz, Zug, Glarus, Luzern und Schaffhausen knöpfen den Firmen besonders wenig ab. Der teuerste Schweizer Kanton ist Genf. Am anderen Ende der Skala figuriert Miami im US-Teilstaat Florida. Dort zahlen Unternehmen mit 34,7 Prozent am meisten Steuern.
Das Steuerrisiko aber dürfte bis 2028 überall zunehmen, auch in der Schweiz, da die Babyboomer in Rente gehen werden und der letzte Babyboomer Jahrgang 1963 mit 65 Jahren 2028 in den Ruhestand gehen wird.
Steuern dürften also in den nächsten 16 Jahren überall kontinuierlich zu steigen beginnen!
Labels: Hongkong, Lucas Wyrsch Broking, Nidwalden, NZZ, Singapur, Steuern, Zug
Soziale Medien verändern alles über die nutzergenerierten Inhalte zur Weisheit der Vielen bis zur digitalen Demokratie!
Traditionelle Medien binden sich ein, wie Henning Steier der NZZ anhand des Wall Street Journal festhält!
«Wall Street Journal» als Pionier auf Facebook
Applikation für Bezahlinhalte gestartet
«Wall Street Journal»: Facebook-App, die nicht auf wsj.com verlinkt (Bild: NZZ Online)
Die Wirtschaftszeitung hat mit WSJ Social eine Anwendung fürs soziale Netzwerk gestartet, die Paid Content gratis präsentiert. Möglich macht dies Sponsoring. Lange soll das nicht so bleiben.
Von Henning Steier
Dass Facebook auf seiner am Donnerstag in San Francisco beginnenden Entwicklerkonferenz f8 zur Medienzentrale werden will, gilt als ausgemacht. Partner sollen unter anderem
CNN, Hulu und Yahoo sein. Nun ist mit dem «Wall Street Journal» (WSJ) ein Medienunternehmen vorgeprescht.
Mit der App WSJ Social will das Blatt
laut Alisa Bowen, General Manager des «Wall Street Journal» Digital Network, Inhalte dort anbieten, wo die Nutzer sind. Facebook steuert auf 800 Millionen Konten zu. Wie viele davon aktiven Nutzern gehören, kommuniziert das Unternehmen nicht, doch zweifellos peilt das «Wall Street Journal» die grösste Web-Community an.
Deal mit Dell
Einen Monat lang sind die Inhalte von WSJ Social kostenlos. Finanziert werden sie durch Werbeverträge mit Dell und Intel. Anschliessend will die Zeitung Gratis- und Bezahlinhalte anbieten. Wie die Erlöse aufgeteilt werden, ist nicht bekannt. Seit Januar 2010 bietet das Blatt auf seiner Website Paid Content an. Die Facebook-App soll allerdings nicht auf wsj.com verlinken. Dies ist ein Novum, denn Facebook hat sich als wichtiger
Traffic-Lieferant für Nachrichtenseiten erwiesen.
Die App will auf einige Daten zugreifen. (Bild: NZZ Online)
Die Facebook-App WSJ Journal steht auch hierzulande
zur Verfügung. Wer sich für sie interessiert, sollte sich überlegen, ob er ihr den Zugriff auf allerhand persönliche Daten wie E-Mail-Adresse, Freundesliste und Geschlecht gestatten will. Nutzer der Applikation können WSJ-Artikel mit anderen teilen, man soll aber auch selbst Redaktor spielen können: Andere App-Nutzer können sehen, welche Inhalte man verbreitet. Angestachelt werden sollen User, indem es eine Liste mit denjenigen geben wird, welche die meisten Follower gewonnen haben.
Neuer Nachrichtenstrom
Auch für seinen überarbeiteten Newsfeed orientiert sich Facebook an einer guten Zeitung: Mitglieder sollen nun schneller alle relevanten Neuigkeiten erfahren. Beiträge werden nicht mehr chronologisch, sondern nach Wichtigkeit sortiert, wie Facebook-Entwickler Mark Tonkelowitz im firmeneigenen Blog
ankündigte. Der Algorithmus basiert auf Kommentaren, Likes und Kontakten. Das Prinzip erinnert an Gmail. Auf Wunsch kann man in Googles E-Mail-Dienst Nachrichten nach Relevanz sortieren lassen, was bisher aber nicht zuverlässig funktioniert. Facebook kalkuliert überdies ein, wann das Mitglied zuletzt eingeloggt war. Wer das soziale Netzwerk häufig aufsucht, sieht neuere Beiträge als Gelegenheitsnutzer.
Vermeintliche Top-Neuigkeiten markiert Facebook mit einem blauen Dreieck. Im Gegensatz zum Newsfeed soll sich ein neuer Ticker nahezu in Echtzeit aktualisieren. Er ist oben rechts über der Freundesliste zu finden. Wegen dieser Neuerungen dürften es Anbieter wie das Schweizer Unternehmen Sobees mit seiner am Dienstag
gestarteten App NewsMix schwer haben.
Und Facebook muss nun mit harter Konkurrenz von Google rechnen!
Offen für alle
Google+ soll nach 100 Tagen durchstarten
Google+ bietet nun Hangouts für Smartphones an. (Bild: pd)
Der Suchmaschinist hat sich lange Zeit gelassen, um sein soziales Netzwerk für alle zu öffnen. Ausserdem führt das Unternehmen diverse Neuerungen ein, die aber allesamt kaum ausreichen dürften, Facebook mittelfristig die Marktführerschaft zu nehmen.
Von Henning Steier
Es dürfte kein Zufall sein, dass der führende Suchmaschinenanbieter sein Ende Juni gestartetes soziales Netzwerk
Google+ am Dienstag für alle Interessenten geöffnet hat. Denn am Donnerstag dürfte Facebook auf seiner jährlichen Entwicklerkonferenz f8 Neuerungen vorstellen, welche die Position als Marktführer festigen. Als Medienzentrale im Netz will sich das Unternehmen positionieren und hat dabei laut Branchengerüchten unter anderem
Partner wie Spotify, Hulu, CNN und Yahoo gewonnen.
Hangouts aufgebohrt
Bisher ist die Google+-App nur für Android verfügbar, eine Version für Apples iOS soll bald folgen,
schrieb Vic Gundotra, Senior Vice President, Engineering, in einem Blogeintrag. In diesem ist auch zu lesen, dass der Videochat Hangout nun auch auf Google-Handys möglich ist. Ausserdem sind testweise Live-Übertragungen im Angebot. Ebenfalls noch in der Probephase befinden sich folgende Funktionen: Fotos zeigen, Highscores teilen, zusammen Code schreiben, gemeinsam zeichnen und ein Dokument erstellen. Vergangene Woche gab der Suchmaschinist die Google+-API frei, nun wird auch die Hangouts-Schnittstelle für Entwickler
geöffnet.
In Google+ ist nun die Suche integriert. (Bild: pd)
Einen Vorteil, den Google gegenüber Facebook hat, sind seine beliebten Dienste wie Maps und die Suche. Und letztgenannte wird nun ins soziale Netzwerk integriert. Mit ihr lassen sich Google+- und Webinhalte finden. Google+
hat etwa 25 Millionen Nutzer, Facebook steuert auf 800 Millionen Konten zu. Wie viele Mitglieder davon jeweils keine Karteileichen sind, geben die Unternehmen nicht an. Dass Facebook mittelfristig nur schwer einzuholen sein dürfte, liegt nicht nur am Grössenverhältnis: Das Gros der Surfer braucht kein weiteres soziales Netzwerk. Sich einen Web-Freundeskreis aufzubauen, Fotos und Beiträge in grosser Zahl hochzuladen, dauert eine gewisse Zeit. Und der Wechsel von einen ins andere Netzwerk ist wird dadurch erschwert, dass sich Daten nicht komfortabel mitnehmen lassen.
Voneinander gelernt
Was den Durchbruch von Google+ überdies erschwert, ist, dass beide Unternehmen sich genau beobachten und ungeniert voneinander lernen. Mitte September wurde dies deutlich, als Facebook
intelligente Listen einführte, denn vor allem jüngere Mitglieder haben oftmals Hunderte Freunde. Listen sollen die Interaktion mit diesen vereinfachen. Die auf Wunsch automatisch erstellten Kategorien greifen auf Angaben der Mitglieder zu Arbeitgebern, Wohnorten oder Schulen zurück. Ausserdem kann man Kontakte nun in «Enge Freunde» und «Bekannte» einteilen. Voraussetzung für ein reibungsloses Funktionieren ist folglich, dass Anwender ihre Daten stets aktualisieren.
Die von Facebook-Entwickler Blake Ross
im Unternehmensblog als «Smart Lists» bezeichnete Funktion weckt indirekt Erinnerungen an Google+. Das soziale Netzwerk ermöglichte es seinen Mitgliedern von Anfang an, Nutzer in Kreise einzuteilen. Bereits eine Woche zuvor hatte Facebook eine Idee übernommen: Man kann seitdem mit nur einem Klick festlegen, wer Status-Updates lesen kann. Der Datenschutz wurde verbessert, weil man auf Fotos nur nach Zustimmung markiert werden kann. Ein Unterschied zu Google+ ist, dass man auch nachträglich auswählen kann, wer was sehen soll. Das neue soziale Netzwerk bot als erstes einen integrierten Videochat. Doch nur eine Woche später zog Facebook mit einem eigenen Dienst
auf Skype-Basis nach, mit dem sich allerdings keine Gruppen-Konversationen starten lassen.
Sergey Brin gibt Rätsel auf.(Bild: pd)
Nachdem sich die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin mit öffentlichen Updates auf Google+ wochenlang zurückgehalten hatten, unkten Technologie-Blogger wie Ellis Hamburger, die beiden hätten die Lust am Projekt
verloren. Nun ist zumindest Brin mit einer Nachricht zurück: Er lud das vermeintliche Foto eines Drachens hoch und gab Nutzern die Aufgabe, herauszufinden, wo es aufgenommen wurde.
Im Juni wurde bekannt, dass Google etwa
eine Milliarde Nutzer seiner Dienste verzeichnen soll. Damit knackte der Suchmaschinist als erstes Unternehmen diese Marke. Wichtigster Dienst ist nach wie vor die Suche. Und daher nutzt Google deren Seite nun auch für Werbung, die es derartig prominent platziert in der Unternehmensgeschichte noch nicht gab: Ein blauer Pfeil verweist auf eine Schaltfäche namens +Ich, über die man sich für Google+ anmelden kann.
So macht Google Eigenwerbung. (Bild: NZZ Online)
Kommt es zu einem Dreikampf um die Nutzer zwischen Twitter, Google und Facebook?
Dreikampf um Nutzer
Facebook greift Twitter und Google an
Facebook führt Abonnements ein. (Bild: pd)
Das weltgrösste soziale Netzwerk führt Abonnements ein und will damit Twitter überflüssig machen. Dass man jüngst Ideen von Google+ übernommen hat, soll nur Verzögerungen bei der Entwicklung geschuldet sein. Um Entwickler zu Höchstleistungen anzuspornen, soll sogar der Börsengang verschoben worden sein.
Von Henning Steier
Auf Twitter und Google+ kann man sich Beiträge von Nutzern anschauen, ohne mit diesem befreundet sein zu müssen. Nun bietet Facebook eine ähnliche Funktion, wie Entwickler Zack Rait im Firmenblog
ankündigte. Er verwies auf Künstler, Politiker und Journalisten, für die es nun leichter werden soll, mehr Personen zu erreichen. Entsprechende Einstellungen muss man auf einer eigens eingerichteten Seite
vornehmen. Laut Facebook soll man anschliessend nur Beiträge sehen, die für die Öffentlichkeit freigegeben wurden.
Ein wichtiger Unterschied zu Twitter: Man kann auswählen, was man von jemandem sehen möchte. Dabei hat man die Wahl zwischen allen, den meisten oder den wichtigsten Einträgen. Ausserdem kann man beispielsweise Spiele sowie Fotos und Videos separat auswählen. So kann man auch festlegen, dass man keine Spieleanfragen mehr auf seiner Pinnwand sieht. Ausserdem wird man Vorschläge erhalten, wer für einen interessant sein könnte.
Abonnenten sehen nur Updates, die man für die Öffentlichkeit freigegeben hat. (Bild: pd)
Im Frühling stellte Facebook eine
eigene Seite ins Netz, um Twitter seine Position als wichtiges Social-Media-Tool für Journalisten streitig zu machen. Im April wurde Vadim Lavrusik eingestellt, der Medienmacher von den Vorzügen des weltgrössten sozialen Netzwerks überzeugen soll. Wie das im Alltag aussieht, darüber
berichtete Matthew Ingram nun auf gigaom.com: Lavrusik habe eine Reihe von Journalisten kontaktiert, um ihnen zu erklären, wie sie die Abonnement-Funktion aktivieren und ihre Inhalte zielgerichtet unters Web-Volk bringen können. Lavrusik soll ausserdem angeboten haben, Fans der Facebook Page zu Abonnenten zu machen. Zuvor war eine entsprechende Seite die einzige Möglichkeit, Nicht-Freunden Updates zu schicken.
Tweets via Facebook
Ausserdem wurde bekannt, dass man bald via Facebook
twittern können wird. Dazu geht man auf facebook.com/twitter und verknüpft sein Profil oder die Page mit einem Twitter-Konto. Wenn man danach ein öffentliches Status-Update vornimmt, wird dieses automatisch auch auf dem Microblogging-Dienst veröffentlicht. Wann genau diese Funktion eingeführt werden wird, liess Facebook offen.
Das Ende Juni gestartete soziale Netzwerk Google+ verzeichnet etwa 25 Millionen Konten. Facebook steuert auf 800 Millionen Mitglieder zu. Twitter hat mittlerweile
200 Millionen Accounts und 100 Millionen aktive Nutzer. 40 Prozent der User verfolgen nur, was andere zwitschern. Denn der Microblogging-Dienst hat sich unter anderem während der Aufstände in Nordafrika als Echtzeitnachrichtenquelle
etabliert.
Videochat eingeführt
Facebooks jüngste Neuerungen zeigen, dass der Marktführer mit aller Macht versucht, auch Google zu verdrängen. Führte der Suchmaschinist zum Start einen komfortablen Gruppen-Videochat,
Hangout genannt, ein, zog Facebook wenig später mit einem
eigenen Angebot nach. Videotelefonie mit mehreren Nutzern ist allerdings noch nicht möglich.
Vor allem jüngere Facebook-Mitglieder haben oftmals Hunderte Freunde. Um die Interaktion mit diesen zu vereinfachen, führt das soziale Netzwerk nun intelligente Listen ein. Die auf Wunsch automatisch erstellten Kategorien greifen auf Angaben der Mitglieder zu Arbeitgebern, Wohnorten oder Schulen zurück, wie die Community in einem Blogeintrag
mitteilte. Ausserdem kann man Kontakte nun in «Enge Freunde» und «Bekannte» einteilen. Voraussetzung für ein reibungsloses Funktionieren ist folglich, dass Anwender ihre Daten stets aktualisieren.
Ideen übernommen
Die von Facebook-Entwickler Blake Ross im Blog als «Smart Lists» bezeichnete Funktion wird seit Mittwoch sukzessive eingeführt. Sie weckt indirekt Erinnerungen an Google+. Das soziale Netzwerk ermöglichte es seinen Mitgliedern von Anfang an, Nutzer in Kreise einzuteilen. Bereits vergangene Woche hatte Facebook eine Idee übernommen: Man kann seitdem mit nur einem Klick festlegen, wer Status-Updates lesen kann. Der Datenschutz wurde verbessert, weil man auf Fotos nur nach Zustimmung markiert werden kann. Ein Unterschied zu Google+ ist, dass man auch nachträglich auswählen kann, wer was sehen soll.
Mike Schroepfer (links) im Gespräch mit Jason Kincaid.(Bild: TechCrunch)
Vorwürfe, die interessantesten Funktionen von Google+ nachzubauen, liess Facebooks Vice President of Engineering unlängst in einer Podiumsdiskussion auf der Veranstaltung «TechCrunch Disrupt» in San Francisco nicht gelten. Mike Schroepfer
sagte Moderator Jason Kincaid, man habe schon länger an entsprechenden Angeboten gearbeitet. Es habe allerdings länger gedauert als gedacht, bis sie wie gewünscht funktioniert. «Kein Nutzer will seinen Nachmittage mit Drag & Drop verschwenden», sagte er und spielte damit auf die Kreise von Google+ an, in die man seine Kontakte verschiebt.
Börsengang verschoben
Damit Facebooks Entwickler auch weiterhin mit Hochdruck an Neuerungen arbeiten können, statt sich aufs Versilbern ihrer Anteile zu konzentrieren, soll Gründer Mark Zuckerberg nun den Börsengang auf Ende 2012 terminiert haben. Dies will zumindest die «Financial Times» aus Unternehmensquellen
erfahren haben. Eine offizielle Stellungnahme gab es nicht. Das soziale Netzwerk wird zurzeit mit etwa 66 Milliarden Dollar bewertet, zuletzt war über ein für April 2012 anstehendes IPO spekuliert worden.
Oder wird Facebook schlicht zur Medienzentrale und überholt Google News und Twitter?
Facebook soll zur Medienzentrale werden
Ausblick auf die Entwicklerkonferenz der Community
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg: Was bringt er zur f8 mit? (Bild: Reuters )
An der f8 stellt das soziale Netzwerk jährlich seine interessantesten Neuerungen vor. Dieses Mal dürfte das Unternehmen den wichtigsten Strategiewechsel seit Einführung des Like-Buttons bekanntgeben. Nicht nur Medien sollen neue Einnahmequellen erschliessen.
Von Henning Steier
Facebooks am Donnerstag in San Francisco beginnende Entwicklerkonferenz f8 steht unter dem Motto «Read. Watch. Listen.» – und damit bettelt das soziale Netzwerk nicht um Aufmerksamkeit von Medienschaffenden. Denn diese ist ihm ohnehin gewiss. Stattdessen soll das Thema des Treffens auf neue Buttons der Benutzeroberfläche hinweisen, wie unter anderem TechCrunch
berichtet. Demnach sollen die an den Gefällt-mir-Button erinnernden Schaltflächen mit «Read», «Listened», «Watched» und «Want» benannt sein. Mitglieder sollen so Inhalte mit Freunden teilen und Produkte kaufen können, die ihren Kontakten gefallen haben.
US-Mitglieder von Facebook können Heath Ledger in seiner letzten grossen Rolle sehen.(Bild: pd)
Seit März
testet das Social Network mit dem Filmstudio Warner Brothers in den USA, ob es sich als Streaming-Plattform eignet. Nutzer bezahlen die Blockbuster mit der virtuellen Währung Facebook Credits, für die sich viele neue Einsatzmöglichkeiten ergeben könnten: AllThingsD-Bloggerin Liz Gannes berichtet, Facebook werde eine Vielzahl an Partnerschaften für Nachrichten, Videos und Musik
bekanntgeben. Seit längerem gibt es Gerüchte über Kooperationen mit Yahoo,
Spotify, Rhapsody, Rdio, MOG, Vev, und Hulu.
Facebook-Editionen von Nachrichtenangeboten
Ende Juli
kündigte der Film-Dienst Netflix bereits ein Angebot für Facebook-Mitglieder in Kanada und Südamerika an, ohne Details zu nennen. Ebenfalls im Juli gab es
Berichte, laut denen das soziale Netzwerk unter anderem mit der ersten iPad-Zeitung «The Daily», dem Nachrichtensender CNN und der Zeitung «Washington Post» an Facebook-Editionen der Angebote arbeiten soll.
Im August 2010 begann Facebook, Widgets von Drittanbietern aus Nutzerprofilen zu entfernen. In den Boxen war unter anderem zu lesen, welche Bücher jemand las und welche Filme er sich angeschaut hatte. Nun scheint Facebook diese Informationen wieder prominent placieren zu wollen – mit einem wichtigen Unterschied: Dieses Mal hat das soziale Netzwerk die volle Kontrolle über die daraus gewonnen Nutzerdaten, die sich gut vermarkten lassen dürften.
Unternehmensseiten werden reizlos
Dass Unternehmen als Partner von Facebook stets nach neuen Erlösquellen suchen sollten, könnte auch eine aktuelle, allerdings nicht repräsentative Studie der Agentur DDB Paris nahelegen. 40 Prozent der befragten 1528 Community-Mitglieder
gaben an, Pages nach schon einmal aus der Liste ihrer Favoriten gestrichen zu haben. 49 Prozent nannten dafür als Grund, dass die Marke nicht mehr interessant für sie gewesen sei. Dies könnte darauf hindeuten, dass viele Nutzer nur kurzzeitig auf Promotion-Züge aufspringen.
Gründe, warum Nutzer keine Fans von Facebook Pages mehr sind. (Bild: pd)
Welche Folgen die neue Strategie für den Like-Button haben wird, ist bisher ebenso unbekannt wie weitere Informationen über die Partnerschaften des sozialen Netzwerks, von dem es bisher keine Stellungnahme zu den Berichten gab. Ein Indiz, dass sich bei den Buttons etwas ändern dürfte: Die Schaltfläche «Poke», über den man andere Mitglieder anstupsen kann, wurde in ein Dropdown-Menü verpflanzt.
Zu den weiteren Neuerungen könnten der offizielle Start einer iPad-App zählen, die unlängst im Code von Facebooks iPhone-Applikation auftauchte. Kürzlich stellte das soziale Netzwerk eine eigene App namens
Messenger vor, die Diensten wie SMS, Google+ Huddle, Apples iMessage, Blackberry Messenger (BBM) und WhatsApp Konkurrenz machen soll. Vielleicht überrascht Facebook Entwickler an der f8 daher auch mit einigen weiteren Anwendungen abseits der Haupt-Applikation. In Sachen Anwendungen hält sich seit dem Sommer hartnäckig auch ein weiteres Gerücht: Facebook soll mit
«Project Spartan» ein eigenes App-Angebot auf HTML5-Basis planen, so dass in San Francisco Spartaner auf der Bühne stehen könnten.
Eines ist sicher, die Revolution der sozialen Medien hat gerade begonnen!
Wer wird das Rennen gewinnen?
Wird es einen Gewinnen geben?
Oder werden die Chinesen mit Sohu, Sina, Renren und Baidu letztleich das Rennen gewinnen?
Labels: Facebook, Google, Lucas Wyrsch Broking, nutzergenerierte Inhalte, NZZ, soziale Medien, twitter