Mittwoch, August 03, 2011

 

Nationalbank trifft Massnahmen gegen starken Franken

Nationalbank trifft Massnahmen gegen starken Franken

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ergreift Massnahmen gegen den starken Franken: Sie strebt ab sofort einen Dreimonats-Libor so nahe bei Null wie möglich an und verengt das Zielband entsprechend. Zudem wird sie die Liquidität am Franken-Geldmarkt massiv erhöhen, wie sie mitteilte.

Logo SNB.
Die SNB reagiert auf die Frankenstärke. keystone
Die Schweizerische Nationalbank signalisiert gegenüber den Märkten, dass sie den Franken für massiv überbewertet hält und ergreift Massnahmen. Die SNB will die Zinsen praktisch auf Null Prozent senken. Sie wird auch die Liquidität am Franken-Geldmarkt massiv erhöhen. Der Franken schwächte sich nach der Ankündigung gegenüber allen Devisen ab.

Die SNB beabsichtigt, die Giroguthaben der Banken bei ihr von derzeit rund CHF 30 Milliarden auf CHF 80 Milliarden auszudehnen. Mit sofortiger Wirkung wird die SNB darum auslaufende Repos und SNB Bills nicht mehr erneuern und ausstehende SNB Bills zurückkaufen, bis der angestrebte Girobestand erreicht ist.

Konkret senkt die SNB die Zinsen und strebt nun einen Dreimonats-Libor «so nahe bei Null Prozent wie möglich» an. Das Zielband für diesen Zinssatz verengt die SNB auf 0 bis 0,25 Prozent (bisher 0 bis 0,75 Prozent). Zudem versorgt sie für die nächsten Tage den Franken-Geldmarkt mit deutlich mehr Liquidität. Dazu wird sie die Giroguthaben der Banken bei ihr von derzeit rund CHF 30 Milliarden auf CHF 80 Milliarden ausdehnen.

Die Nationalbank will damit den Franken-Markt gleichsam mit Geld «fluten». Damit sollte nach den ökonomischen Grundregeln der Preis für die Schweizer Fluchtwährung wieder sinken. Nach den direkten Deviseninterventionen mit ihren Milliardenverlusten in der SNB-Bilanz greift die Nationalbank nun gleichsam zu sanfteren Mitteln im Kampf gegen den starken Franken.

Die SNB nehme die fortwährende Verschärfung der geldpolitischen Rahmenbedingungen nicht tatenlos hin, heisst es in der Mitteilung. Seit der letzten vierteljährlichen Lagebeurteilung der SNB hätten sich die globalen Wirtschaftsaussichten und auch die Aussichten für die Schweizer Wirtschaft eingetrübt. Bei Bedarf werde es zu weiteren Massnahmen gegen den starken Franken kommen.

Der Kurs des Euro zum Franken reagierte prompt auf die Intervention: Nach seinem Tiefststand am Mittwochmorgen bei unter 1.08 Franken kletterte der Euro auf CHF 1.0988. Auch der Dollar legte leicht zu. Die US-Währung kletterte von ihrem Tiefststand knapp über 0.76 auf den Wert von CHF 0.7714.

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